Station:
Dreis
Rechter Seitenalter mit einer Figur des Heilgen Josephs, darüber ein Bild mit der Heiligen Magdalena
In der Chronik des einst „Freien Reichsdorfes“ Dreis, die 1985 aus Anlass der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 785 herausgegeben wurde, wird berichtet, dass der Abt Hormann von Echternach in den Jahren 1755 / 56 die Kirche St. Martin (49° 56´ 31˝N / 6° 48´ 49˝ O) am nördlichen Ortsrand von Dreis errichten ließ. Die reichsunmittelbare Abtei übte im Auftrag des Reiches die Herrschaft in Dreis aus. Die Pfarrei gehörte zum Erzbistum Trier.
Zur Kirche gehört ein Turm; nicht nur für die Glocken, sondern als Wegweiser zum Himmel. Wie ein Zeichen ragt der Turm in Richtung Westen, wo die Sonne untergeht.
Bei der letzten Renovierung legte man Wert darauf, die Kirche wieder in ihren ursprünglichen, barocken Zustand zu versetzen. Aus diesem Grund finden sich im Altarraum zwei Postamente, auf denen keine Figuren stehen. Da standen zwei große Engel in neugotischem Stil, die nicht in das Barockensemble hinein passten. Sie wurden entfernt und im Obstgarten des Pfarrhauses neu aufgestellt.
Bei dieser Renovierung sorgten sich die Dreiser um die Stabilität des Gebäudes, weshalb das Gewölbe mit einem Betonanker gesichert wurde. Vom höher gelegenen Weinberg her wurde ein Gerüst gebaut, auf dem dann Pferde die schweren Lasten auf das Kirchendach transportierten. Diese Tiere bekamen die Augen verbunden, damit sie in den großen Höhen keine Angst bekamen.
Die damaligen Frauen kümmerten sich um eine neue Beleuchtung. Sie haben solange Geld durch Spenden und Aktionen gesammelt, bis sie die italienischen Kronleuchter im Kirchenschiff finanziert hatten.
Das Pfarramt St. Martin Dreis zitiert „seine Kirche“ wie folgt: „Unser Leben ist wie ein Weg; die Kirche ist Gottes Volk, unterwegs auf Pilgerschaft. Das Ziel ist Gott selbst in seiner „heiligen Stadt“, im himmlischen „Jerusalem“. So will unsere Kirche ein Bild der glückverheißenden Heimat bei Gott sein. Sie öffnet sich im kleinen Vorraum, dem so genannten Paradies, der Vorhalle des Himmels. Außen auf den Türflächen des Portals ist die Mantelteilung des heiligen Martin dargestellt.
Die emporstrebende Architektur, die hellen Fenster, der lichtdurchflutende Raum, die Schwerelosigkeit des Gewölbes geben Hinweise auf die allzeit blühenden Auen des Paradieses, auf den neuen Himmel und die neue Erde. Dort braucht es kein steinernes Gebäude mehr und keine Sonne und kein Mond. Gott selbst dort und er ist das abendlose Licht.“
Mit diesen geistlichen und phantasievollen Gedanken wird nicht nur die Kirche beschrieben – so spiegelt sich auch die Landschaft auf dem Eifel-Pilger-Radweg wieder.
Das Barock-Schloss Dreis ist heute der Stammsitz des Georg Graf von Walderdorff.
Eine weitere Attraktion ist der Dreiser St. Martin- Sauerbrunnen, der bereits im 16. und 17. Jh. in Urkunden genannt wird. Vor der Brückenstraße 10 wurde 1997 eine moderne, offene Trinkbrunnenanlage geschaffen. Das Quellwasser wird als Natrium- Calcium-Hydrogenkarbonat-Säuerling bezeichnet und ist ein Heilwasser, da der therapeutische Wert nachgewiesen ist. Eine Trinkkur hilft bei Magenbeschwerden und chronischen, gutartigen Infektionen der Harnwege (ohne Gewähr!).
Hochaltar aus dem Barock mit der St. Martin-Szene und Maria darüber
Quelle:
- Pfarrkirche St. Martin (S. 670ff) in Hesse, G. & Wiseniewski, A. (1990): Wittlich-Land – Geschichte einer Verbandsgemeinde zwischen Vulkaneifel und Mosel, VG-Chronik.
Quelle – Leben und Heilung
„Normal wird jeder, der von diesem Wasser trinkt, irgendwann wieder Durst haben. Wer aber von dem Wasser trinkt, was ich den Leuten gebe, für den wird Durst ein Fremdwort werden. Das Wasser, was ich den Menschen spendiere, wird sich nämlich in dir drin zu einer eigenen Quelle verwandeln, einer Quelle, die ohne Ende sprudeln wird, über dein Leben auf dieser Welt raus!“
Text / Nutzungsrecht: Martin Dreyer / Berlin, Volxbibel: Johannes 4, 13ff
E-Bike-Ladestation
An dieser Station finden Sie eine E-Bike-Ladestation! Sie befindet sich in der Talstraße 12e in Dreis.