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Osann

Urkundlich werden die Ortsteile Osann und Monzel in der gleichen Urkunde, der „Vita Magnerici“ im Jahr 1008 erstmalig erwähnt. In dieser Urkunde ist eine „Ecclesia de Osanna“ aufgeführt.

Die heutige, katholische Kirche Sankt Peter (49° 55´ 15˝ N / 6° 57´ 09˝ O), deren Schutzheiliger also der Heilige Petrus ist, besteht aus einem vierachsigen Saal mit dreiseitig geschlossenem Chor und dreigeschossigem Westturm. Sie wurde von 1765 bis 1772 im Übergang der Baustile des Spätbarock zum Rokoko errichtet. Am Turm befindet sich das Kirchhofskreuz in Form eines barocken Kreuzigungsbildstocks. Das bauhistorische Ensemble der Pfarreiengebäude mit Kirche, dem alten Kirchhof, Pfarrhaus und ehem. Ökonomiegebäuden stellt einen durch Mauern umschlossenen, eigenen Bezirk dar. Die Geschlossenheit dieses Komplexes wird durch einen Torbogen aus dem Jahre 1772 hervorgehoben, mit dem sich dieser Bezirk in früheren Zeiten mit einem Tor absperren ließ.

Kirche St. Peter von der Moseltalstraße gesehen / Aufgang

Kircheninnenraum

Das Pfarrhaus wird seit Anfang der 2000er Jahre als „das Schloss in den Weinbergen“ bezeichnet. Im ehemaligen Ökonomiegebäude befindet sich sowohl der Pfarrsaal als auch das Büro für die heutige Pfarreiengemeinschaft „Rechts und Links der Mosel“. Von hier aus werden die katholischen Pfarreien von Osann, Monzel, Brauneberg mit Filiale Mülheim, Filzen, Kesten, Maring-Noviand, Veldenz und Wintrich verwaltet.

Der Bildstock „Bildschi äm Fiwerschi“ steht am Pilgerweg nach Klausen circa 1 km vor Neu-Minheim. Seinem Dasein geht eine außergewöhnliche Geschichte voraus: „Ein frommer Mann aus Ürzig an der Mosel gelobte Gott nach Klausen zu wallfahren. Er vergaß es, wurde krank und starb. In diesen Tagen ging ein Freund denselben Weg und sah von weitem den Verstorbenen. Aber sein Gruß wurde nicht erwidert, der Andere ging stumm vorbei. Zuhause erzählte er alles und erfuhr vom Tod seines Freundes. Dort wo ihm der Freund begegnet war, erbaute man das Heiligenhäuschen.

Das Gedicht vom „Schwarzen Pitschi“
Das nachfolgende Gedicht beschreibt das Leben und Sterben des „Lumpen Peter Zughetto“, in Osann „Schwarzer Pitschi“ genannt, der auch mit dem berühmt berüchtigten Räuber „Schinderhannes“ sein Unwesen im Hunsrück und an der Mosel trieb.

Der schwarze Pitschi, ein Lumpenhund,
er hat gelebt von der Hand in den Mund,
Geraubt hat er, was er wollt,
ob Kleidung, Schinken oder Gold.
Mit seiner Pistole hat er so manchen umgebracht,
der über ihn hat laut gelacht.
In Osann wurde der Schwarze erkannt,
Mathias Schander Wache stand.
Hinter einem Heuhaufen hat er den Schurken gesichtet,
und seine Flinte auf ihn gerichtet.
Zwei Schüsse hallen in der Nacht,
der Räuber ist zu Fall gebracht.
Zughetto war nur 30 Jahr,
als sein Leben zu Ende war.
Sein Grab hat man an die Mauer hinter der Kirche gemacht,
2008 wird von Mathias und Enrico mit einem Basaltstein ihm gedacht.

Gerhard Traut

Grabstein des Räubers Peter Zughetto

Quellen:

  1. Gerten, E. et al. (2008): Geschichte eines Weindorfes im Moselland, Chronik, Verein 1000 Jahre Osann e.V.
  2. Christen, P. (2011): Monzeler St. Nikolaus Statue und ihre Geschichte, Chronik.
  3. Pfarrei Osann (S. 1029ff) in Hesse, G. & Wiseniewski, A. (1990): Wittlich-Land – Geschichte einer Verbandsgemeinde zwischen Vulkaneifel und Mosel, VG-Chronik.

Achtsam, respektvoll begegnen – Offen sein für andere Kulturen

Deduschka   Ich leb schon ne Ewigkeit in diesem Land. Das Land, für das sich Deduschka (= Russisch für Großvater) entschieden hat. Ich war noch klein, wurde nicht gefragt. Von der gemeinsamen Geschichte hab ich nichts geahnt. Unzählige Generationen Millionen meiner Ahnen haben schon hier gewohnt. Doch dieses Land hat sie nicht verschont. So sehr sie sich bemühten, es wurd nicht belohnt. Wieviele Mahnmale braucht es noch. Bis uns die letzte Träne aus den Augen tropft? Jüdisches Leben – genau genommen: Synagogen, Museen, wie ausgestopft. Oder hinter schusssicherem Panzerglas. Bereit für den nächsten, der einen Anschlag plant. Warten auf das nächste Massaker. Als Israelkritik getarnt – das darf man ja… …Deduschka, du hast ihnen vertraut. Doch dein Vertrauen wurde hier missbraucht. Deshalb warst du niemals hier zuhaus. Seit 1700 Jahren nicht, ist das zu glauben? Und wenn mich einmal meine Enkel fragen: Sabale, wie war es in deinen Kindertagen? Dann werde ich meinen Enkeln sagen: „Nie wieder lassen wir uns verjagen.“

Text / Nutzungsrecht: Jonathan Kalmanovich (1977-heute) alias Ben Salomo / Berlin Liedtext Deduschka, www.bensalomo.de

E-Bike-Ladestation

An dieser Station finden Sie eine E-Bike-Ladestation! Sie befindet sich am Landhotel Rosenberg, Steinrausch 9, Osann