Station:

Klausen

Abtsgarten

Wallfahrtskirche „Maria Heimsuchung“

Seit 500 Jahren suchen Menschen von nah und fern Hilfe bei der Schmerzhaften Gottesmutter in Klausen. Nach St. Matthias in Trier ist Klausen bis heute der zweitgrößte Wallfahrtsort im Trierer Bistum.

Der Ort geht auf den Tagelöhner Eberhard zurück, der hier 1440 ein Bildnis der schmerzhaften Mutter Gottes aufstellte, vor dem er täglich betete. Durch Marienvisionen angeregt, baute er ein Andachtshäuschen, das bis 1448/49 zu einer kleinen Kirche erweitert wurde. Rasch verbreitete sich die Kunde vom wundertätigen Gnadenbild, sodass viele Hilfesuchende aus der Region den Ort aufsuchten. Eberhard baute neben der Kirche eine Eremitage bzw. Klause, nach der der heutige Ort benannt ist.

Nach seinem Tod im Jahre 1451 beschloss die Trierer Kirche mit Unterstützung der Herren von Esch und vermutlich auf Empfehlung des großen Kardinals von der Mosel, Nikolaus von Kues, ein Reformkloster der Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation am Wallfahrtsort einzurichten. Die ersten Kanoniker, die sich hier 1456 niederließen, stammten aus den Klöstern Böddeken in Westfalen und Niederwerth bei Koblenz.

Alte Grabstein-Bildstöcke im Abtsgarten

Säulengang der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung mit spätgotischem Hochalter aus der Antwerpener Schule (1480) mit Darstellung der Kreuzigung

Nach Abschluss der Klostergründung um 1460 blühte Klausen in den folgenden Jahrhunderten auf. Hiervon zeugt die beeindruckende Wallfahrtskirche (49° 54´ 18˝ N / 6° 53´ 00˝ O), die 1502 fertiggestellt wurde. Darin findet sich die Gnadenkapelle mit dem Marienbild Eberhards, ein größeres Gnadenbild aus dem 17. Jahrhundert und ein spätgotischer Hochaltar mit einer Darstellung der Passion Christi, den die Chorherren 1480 in Antwerpen erwarben und der zu den ältesten Brabanter Schnitzaltären zählt. Zu deren Erbe gehört auch der im Rheinland einzigartige und mit Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert ausgestattete Bibliotheksraum des Klosters.

Pfarrheim mit Walmdach: Ehemalige klösterliche Pferdeställe mit Geräte- und Wagenschuppen von 1692

In wirtschaftlicher Hinsicht waren die Chorherren sehr erfolgreich und so galt das Kloster im 18. Jahrhundert mit seinen Gütern an der Mittelmosel als fünftgrößter Weinbergbesitzer im Kurfürstentum Trier. Zu den Zisterziensern in Himmerod, die mit Hof Haardt bei Altrich ein landwirtschaftliches Gut betrieben, standen die Chorherren aus Klausen in gutem Einvernehmen.

Die Aufhebung des Klausener Konventes erfolgte 1802 im Zuge der Säkularisation des Kurfürstentums Trier. Um die Kirche und den Wallfahrtsort zu erhalten, wurde eine neue Pfarrei Klausen mit den Orten Pohlbach und Krames geschaffen, die 1969 als Vorbild für die neu eingerichtete Ortsgemeinde diente.

Wie für alle bedeutenden Wallfahrtsorte sind auch aus Klausen Wunder überliefert. Zu den ältesten Marienwundern gehört das Mirakel des ‚Eberhardsfässchens‘, das in die Klausener Klosterchronik des Wilhelm von Bernkastel († 1536) aufgenommen wurde.

Darin wird berichtet, dass beim Bau der ersten Kirche „Eberhard“ ein Fässchen mit Wein von der Mosel herbeibringen ließ, um die Arbeiter zu stärken. Als der Wein zur Neige ging, wurden die Arbeiter unzufrieden. Im Vertrauen auf die Gottesmutter ging Eberhard zu seinem Gnadenbild und flehte: „Liebe Frau, ich habe das Meinige getan, jetzt ist die Reihe an Dir. Hilf mir in dieser Not!“ Die Bitte wurde erhört und das Fass war wieder voll mit bestem Wein. In Erinnerung an dieses Wunder, dessen Nachricht sich wie ein Lauffeuer in der Eifel- und Moselregion verbreitete, wurde auf dem Kirchturm ein kleines Fässchen angebracht.

Antwerpener Passionsaltar von 1480

Viele weitere Informationen erhalten Sie unter www.Klausen.de

Wunder – Sehen lernen und staunen

Wenn etwas geschieht, das nach den Regeln unserer Welt gar nicht geschehen kann – Jesus wandelt Wasser in Wein; er sättigt mittels fünf Broten und zwei Fischen 5000 Menschen; er heilt Blinde und Lahme; er erweckt Tote zum Leben –dann sprechen wir von Wundern oder wunderbaren Zeichen. Jesus wirkte diese Zeichen nicht, um sich wichtig zu machen, sondern um zu zeigen: Gott schafft eine neue Wirklichkeit. Gott will, dass wir heil werden an Leib und Seele! Müssen wir das glauben? Sagen wir mal so: Wenn wir eine Ahnung haben, dass unsere Welt mehr ist als eine Summe von Formeln und Naturgesetzen, dann können wir sehen und staunen…

Text: Pia Groh / Salmtal, inspiriert durch Erklärvideo „Was sind Wunder?“ (www.katholisch.de)

E-Bike-Ladestation

An dieser Station finden Sie eine E-Bike-Ladestation! Sie befindet sich in der Eberhardstraße 3, Klausen.