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Maring-Noviand / Siebenborn

Klosterhof Siebenborn von Süden mit Mosel-Weinbergen

Der Klosterhof Siebenborn ist ein Ort mit regionaler Geschichte und langen Traditionen. Er verbindet den Anfang des Eifel-Pilger-Radweges mit seinem Ende, Kloster Himmerod in der Eifel mit dem Klosterhof Siebenborn an der Mosel.

Die Anfänge des klösterlichen Wirtschaftshofes „Kloster Siebenborn“ finden sich im 12. / 13. Jh. Erstmalig werden Weinberge im Besitz des Kloster Himmerod im Gebiet von Noviand und Maring im Jahr 1152 erwähnt, in einer Urkunde des Papstes Eugen III.

Ritter Christian von Maranc = Maring, ein Ministerale = Dienstmann des Erzbischofs Hillin von Trier, übergibt um 1155 – vom religiösem Geist der Zisterzienser erfasst – seinen gesamten Besitz dem Kloster Himmerod und trat als Stifter in dessen Lebensverband ein. Seine Arbeitskraft, sein Gehorsam und Ehelosigkeit schenkte er dem Kloster und erhielt als Gegenleistung eine Mönchskutte, Speis und Trank auf Lebenszeit. Seine zwei Söhne traten ebenfalls als Novizen = Mönchslehrlinge ein. Der Wirtschaftshof Siebenborn wurde finanzkräftiger und die Liegenschaften wuchsen an. Im Jahr 1222 hatte Himmerod 60 Mönche und 200 Konversen = Laien, die mit Besitz in das Kloster eingetreten war! Das Kloster besaß zu dieser Zeit 36 kleinere und 10 große Wirtschaftshöfe = Oberhöfe, darunter Siebenborn. Die Leitung des Hofes lag in den Händen eines erfahrenen Mönchs, der den Titel „Hofherr“ trug.

Kath. Kirche Sankt Remigius in Maring, Kriegerdenkmal

Im 14. Jh. begann sich die wirtschaftliche Lage des Kloster Himmerod zu verschlechtern. Man versuchte dem entgegen zu wirken, indem man Wiesen, Felder und Weinberge an Bauern verpachtete. Im 17. Jh. waren 90 % der Weinberge auf diese Weise vergeben. Doch nicht nur wirtschaftliche Probleme sorgten für den Niedergang des Klosters. Räuber plünderten regelmäßig das Gebiet des Klosters. Zudem finanzierte der Trierer Kurfürst seine Kriegszüge im 15. / 16. Jh. immer wieder durch höhere Abgaben, die auch das Kloster zu zahlen hatte. Das Ende von Himmerod und Siebenborn mit seinen 16 ha Weinbergen fällt in die Zeit der Besetzung des linksrheinischen Gebiets durch Napoleon. Die von ihm 1802 durchgeführte Säkularisation, dh. die Aufhebung kirchlicher Institutionen, Abteien und Klöster und Verstaatlichung ihres Besitzes, war auch das Ende von Himmerod und Siebenborn. Diese Besitzungen gingen in den Besitz des französischen Staates über, 1803 wurden sie versteigert. So erwarb 1844 Carl Melsheimer, der damalige Bürgermeister u.a. von Maring-Noviand, den Klosterhof Siebenborn mit 90 Morgen Land vom Bankhaus Mohr aus Trier.

Siebenborn ist noch heute im Besitz der Familie Melsheimer und wird als biologischer Weinbaubetrieb geführt. Ein Findling, der sich im Eigentum der Familie Melsheimer befindet, zeigt die Verbindung zwischen dem Zisterzienserorden Himmerod und dem Klosterhof Siebenborn.

Viele Anekdoten und Geschichten zum Klosterhof Siebenborn lassen sich während einem guten Tröpfchen Riesling in einem den ältesten Weinkellern der Region erfahren.

Pfarrkirche Sankt Lambertus in Noviand, Statue Maria mit Jesus

Und so endet der Eifel-Pilger-Radweg, aber gleichzeitig kommt hier direkt der Maare-Mosel-Radweg vorbei! Dieser führt 58 km auf einer stillgelegten Bahnstrecke von Daun über Viadukte und lange Tunnel durch die Vulkaneifel, vorbei an Manderscheid und Wittlich, bis in das mittelalterliche Bernkastel-Kues an die Mosel.

Klosterhof Siebenborn von der rechten Seite

Quelle:

Sich selbst erkennen – Mit allem verbunden sein

Wo Himmel und Erde sich berühren Es waren einmal zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch, am Ende der Welt gäbe es einen Ort, an dem Himmel und Erde sich berührten und das Reich Gottes begänne. Sie beschlossen, ihn zu suchen und nicht umzukehren, ehe sie ihn gefunden hätten. Sie durchwanderten die Welt, bestanden unzählige Gefahren, erlitten alle Entbehrungen, die eine Wanderung durch die ganze Welt fordert und alle Versuchungen, die einen Menschen von seinem Ziel abbringen können. Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen. Man brauche nur anzuklopfen und befände sich im Reich Gottes. Schließlich fanden sie, was sie suchten. Sie klopften an die Tür, bebenden Herzens sahen sie, wie sie sich öffnete. Und als sie eintraten, standen sie zuhause in ihrer Klosterzelle undsahen sich gegenseitig an. Da begriffen sie: Der Ort, an dem das Reich Gottes beginnt, befindet sich auf der Erde, an der Stelle, die Gott uns zugewiesen hat.

Text / freie Nutzung: Russische Legende: Wo Himmel und Erde sich berühren!