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Großlittgen

König Karl III bestätigt 912 dem Abt des Klosters Sankt Maximin die  abhanden gekommenen Güter in Lutiaco. So hieß der Ort Großlittgen in keltischer Zeit (500 v. Chr. – Jesu Geburt). Die Reichsabtei Sankt  Maximin war das größte Benediktinerkloster in Trier. 1157 –  Zehntbestätigung durch Erzbischof Hillin von Trier an das Kloster  Himmerod – wird der Ort wieder und erstmalig eine Kirche erwähnt.

Römische Siedlungsreste wurden nahe der heutigen, katholischen  Kirche St. Martin (50° 01´ 32˝ N / 6° 48´ 06 ˝ O) ausgegraben.  Ein Viergötterstein davon war später im Durchgang vom Kirchturm zum Kirchenschiff als Baustein verwendet worden. Viergötterstein nennt man die mit vier Göttern verzierte Basis von Jupiter-Gigantensäulen. Erhalten sind hier nur die beiden Götterfiguren Juno und Herkules.  Ein weiterer Quaderstein mit flacher Rosette nach Art der Neumagener Skulpturen (römische Figuren) ist oben im Kirchturm unsichtbar  eingemauert. Wahrscheinlich befand sich hier im 3. Jahrhundert ein römischer Fruchtbarkeitstempel. Belegt wird dies einerseits durch einen 1905 in der Kirche gefundenen Bildstein mit Relief, das eine  nackte Gottheit der Fruchtbarkeit mit gespreizten Beinen darstellt.

Blick von Süd-Ost auf die Katholische Kirche St. Martin

Andererseits konnte ein Zeitfenster durch eine ebenfalls dort  ausgegrabene Kupfermünze eingegrenzt werden. Auf der Münze ist der römische Kaiser Probus abgebildet, der 276-282 regierte. Lutiaco / Großlittgen lag an einer wichtigen Römerstraße, die von Wittlich-Bombogen hoch kam und nach Norden weiter führte. Die Straße wurde in alten Himmeroder Urkunden als „Strata prumiensis“ bezeichnet.

Der Kirchenturm (Baustil Romanik: 1000-1250) einer ersten Kirche ist um 1243 erbaut worden. Der Chor, das Netzgewölbe und das Sakramentshäuschen  werden einer zweiten Kirche zugerechnet.  Der Abschlussstein des Kreuzgewölbes deutet auf  einen Neubau um 1500 (Baustil Gotik: 1140–1520) hin. Dieser wurde 1729-35 auch wieder abgerissen und  ersetzt. 1887 wurde der Innenraum verdoppelt u nd das dreischiffige Kreuz nebst Chor (Baustil Barock: 17. / 18. Jh.) errichtet. 1819 wurde eine Empore eingebaut. 1983 erhielt die katholische Pfarrkirche  St. Martin ein neues Dach und Anstrich. 1991 wurde der Innenraum neu gestrichen.

Vorbei an unberührter Natur mit weiten Landschaften befindet sich am Ortsausgang Richtung Minderlittgen auf dem Eifel-Pilger-Radweg im Schatten eines  großen Baumes ein 1996 renoviertes Heiligenhäuschen mit Sandstein-Kruzifix inklusive Jesus-Figur, dass zum Verweilen und Beten einlädt.

Altarraum

Quelle:

  • Pfarrei Grosslittgen ( S 761 ff) in Hesse, G. & Schmitt-Kölzer (1999): Manderscheid – Geschichte einer Verbandsgemeinde in der südlichen Vulkaneifel, VG-Chronik.

Perspektiven – Wandeln im Erkennen

Als ich 14 Jahre alt war, war mein Vater für mich so dumm, dass ich ihn kaum ertragen konnte. Als ich 21 Jahre alt wurde, war ich sehr erstaunt, wie viel der alte Mann in sieben Jahren dazugelernt hat.

Text / freie Nutzung: Mark Twain (1835-1910)

E-Bike-Ladestation

An dieser Station finden Sie eine Ladestation für Elektrofahrräder! Sie befindet sich an der Bushaltestelle Zehntscheune.